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JOHANNES MÜLLERS JAZZ MILE

Johannes Müller
(Image © Jean M. Laffitau)

Johannes Müller verbindet scheinbar mühelos jugendliche Frische mit gediegener Eleganz und spielerische Experimentierfreude mit Respekt vor der Tradition. Lester Young lugt immer mal um die Ecke, hält sein Saxophon waagerecht, aber Johannes bringt es wieder in die lotrechte Gegenwart. Seine Musik ist ein intelligenter Umgang mit Gefühlen. Mit seinen eigenen, aber auch – und das mit großem Respekt – mit den Gefühlen und musikalischen Ideen seiner Mitmusiker. Dem Bandnamen hat er zwar seinen Namen aufgeprägt, aber die Musiker sind sehr viel mehr als „Begleiter“. Johannes versteht seine „Jazz Mile“ als working Band, also eine Formation, in der er die Richtung vorgibt, in der aber die anderen Musiker jeweils ihre eigene Stimme haben und sich entwickeln können. Für sein neues Album hat Johannes Müller einen Gast aus New York eingeladen, den Posaunisten Lemar Guillary. Eine neue Stimme, mit dem Ton eines Sanften Riesen, dessen kreative Kraft vor allem in den traumhaft schönen Balladen zur Geltung kommt. Ob Up-Tempo-Nummer oder Ballade, vertrackte Rhythmen oder gerade, das Album ist aus einem Guss und zeugt von zwar sehr jungen aber dennoch ausgereiften Musikerpersönlichkeiten, die sich gefunden haben ohne sich lange suchen zu müssen. Zufälle in den musikalischen Begegnungen scheint es wirklich nicht zu geben.

(Peter Kleiss)

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